Die Herausforderungen bei der Entwicklung mechatronischer Systeme haben zu einem wachsenden Interesse am Model-Based Systems Engineering (MBSE) geführt. Dabei wird allerdings übersehen, dass das MBSE noch in den Kinderschuhen steckt und viel Forschungsarbeit zur Industrialisierung notwendig ist. Insbesondere ist unklar, welche Anwender MBSE wie, wann und für welche Aufgabenstellungen sinnvoll einsetzen können. Vor diesem Hintergrund wird ein Rahmenwerk zur Integration des MBSE in die Produktentstehung mechatronischer Systeme erarbeitet. Es unterstützt die Planung und Nutzung des Systemmodells für spezifische Aufgaben der Produktentstehung. Grundlage ist eine Beschreibung des Paradigmas MBSE. Hieran schließt sich ein Vor-gehensmodell an, das ein MBSE-Projekt in vier Hauptaufgabenbereiche unterteilt: Mo-dellplanung, Modellierung, Methodenkopplung und Anwendung. Die Modellplanung dient der Definition und Analyse des Modellierungszwecks. Zentral ist die Konzipie-rung des Systemmodells für den geplanten Zweck, d.h. die Definition der notwendigen Systemmodellinhalte und Modellierungsschritte. Die Bereiche Modellierung und Me-thodenkopplung leiten die Modellierung und Umsetzung des Zwecks an; im Bereich Anwendung geht es um die Verankerung des MBSE im Unternehmen. Die Modellpla-nung ist essentiell für den Projekterfolg, wird im MBSE jedoch weitgehend vernachläs-sigt. Aus diesem Grund adaptiert das Rahmenwerk Ansätze wie z.B. Six Sigma mit sei-ner Analysephase und überträgt sie auf das MBSE. Gleichzeitig ergibt sich ein Baukas-ten mit Vorgehensweisen, Methoden und Hilfsmittel für den Einsatz von MBSE. Das Rahmenwerk wird anhand des Projektbeispiels „FlyPort - Kaffeemaschine“ der Gesell-schaft für Systems Engineering e.V. für verschiedene Methoden angewendet. |