Die Nutzung des Internets hat sich signifikant verändert. Während die ursprüngliche Internet Architektur knotenzentrisch ist (d.h. Aufbau einer Kommunikation zwischen festgelegten Netzknoten), dominiert in den letzten Jahren die Informationsbeschaffung, also ein informationszentrischer Anwendungsfall. In diesem Szenario ist der Nutzer nur an der Information an sich interessiert und nicht daran, welche Datenquelle die Information liefert. Gleichzeitig hat diese Veränderung zu stark gestiegenem Datenverkehr geführt, der von den heutigen Internetprotokollen jedoch nicht effizient gehandhabt werden kann, da ihr knotenzentrischer Entwurf im Vorhinein schon die zu verwendende Datenquelle vorschreibt anstatt dem Netz die Freiheit zu lassen, selber die geeignetste Datenquelle auswählen zu können. D.h., der knotenzentrische Entwurf passt nicht zum informationszentrischen Anwendungsszenario. Daraus resultieren diverse Probleme wie z.B. ein hohes Datenverkehrsaufkommen und unnötig große Latenzen durch ineffiziente, redundante Mehrfachübertragungen identischer Daten. Heutzutage wird diesen Problemen mittels Applikations-spezifischer peer-to-peer (P2P) Overlay Netze, proprietärer, Anbieter-spezifischer content distribution networks (CDNs) und spezieller Lösungen auf der Anwendungsschicht begegnet. Diese Lösungen adressieren jedoch nur einzelne Symptome. Das information-centric networking (ICN) Paradigma versucht die Probleme zu lösen, indem es den Fokus von einer knotenzentrischen Architektur auf eine informationszentrische Architektur verschiebt und dabei die Informationsbeschaffung in den Mittelpunkt der Architektur stellt. In dieser Arbeit beschreibe ich die Network of Information (NetInf) Architektur, eine neue, informationszentrische Internet Architektur, die die zuvor genannten Probleme auf eine architektonisch einheitliche und saubere Art löst. |