Die aus der griechischen Mythologie bekannte Figur Elektra wurde bereits in der Antike von mehreren Autoren aufgegriffen und so zur Titelgeberin verschiedener Dramen. Ihre Rezeptionsgeschichte dauert bis in die heutige Zeit an, wobei Elektra im 20. Jahrhundert differenzierte Bedeutungen zugeschrieben wurden. Dabei ist die Funktion der Erinnerung an begangenes Unrecht auch in den neuesten Werken noch eng mit ihrem Charakter verknüpft. Ausgehend vom sophokleischen Drama „Elektra“ wird die Rezeption der Figur Elektra in Theatertexten der Neuzeit betrachtet. Schwerpunkt bildet dabei die Darstellung Elektras als affektgeleitete, traumatisierte Frau im gleichnamigen Drama Hugo von Hofmannsthals. Daraufhin werden Elektras Fähigkeit zur Mahnung und ihr Umgang mit Trauma als Aspekte des postdramatischen Theaters in den Werken Heiner Müllers („Die Hamletmaschine“) und Elfriede Jelineks („Ein Sportstück“) untersucht. Abschließend wird die Frage nach dem politischen Potenzial der Figur Elektra im Kontext des modernen Theaters beantwortet.
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