Bibliographic Metadata
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- TitleVon Heroinen und Mörderinnen : zur Konstellierung weiblichen Gewalthandelns in der deutschsprachigen Drama- und Prosaliteratur ab 1800
- Author
- Examiner
- Published
- Institutional NotePaderborn, Univ., Diss., 2012
- AnnotationTag der Verteidigung: 09.07.2012
- Defended on2012-07-09
- LanguageGerman
- Document TypesDissertation (PhD)
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Zusammenfassung
In der Dissertation sollen die verschiedenen Inszenierungsstrategien bezüglich Gewalttäterinnen und weiblichen Gewalthandelns in der deutschsprachigen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts aufgezeigt werden.Im ersten Kapitel werden dabei die Kategorien von Gewalt und Geschlecht definiert und in den aktuellen Forschungskontext eingebunden. Insbesondere das Konzept des Weiblichen als Anderen im Sinne de Beauvoirs erweist sich im Weiteren als fruchtbar für die Analyse der literarischen Gewalttäterinnen. Das folgende Kapitel gibt einen Überblick über die Herausbildung von Geschlechterkategorien im 19. Jahrhundert und der Entwicklung der Diskurse über weibliche Kriminalität. Dabei zeigt sich eine überraschende Konstanz der Argumentationen bezüglich der Pathologisierung von weiblichen Aggressionspotentialen, die den Mythos der ‚friedfertigen Frau bis in die jüngste Zeit hinein stützen. Im dritten Kapitel werden zunächst die theoretischen Voraussetzungen für die literarische bzw. künstlerische Darstellung (weiblicher) Gewalthandlungen betrachtet; anschließend steht die Analyse der literarischen Texte im Vordergrund. Betrachtet werden verschiedene Bearbeitungen der Amazonen, von Klytämnestra, Judith und Charlotte Corday, sowie von Gift- und (Serien-)Mörderinnen.Die beiden folgenden Kapitel fassen die aus den Primärtextanalysen gewonnenen Erkenntnisse zusammen, wobei der Schwerpunkt zunächst auf die Inszenierung der Gewalttäterinnen gelegt wird und im Anschluss daran die Gewalthandlungen betrachtet werden. Das letzte Kapitel geht schließlich noch einmal explizit auf die Darstellung von Gewalttäterinnen durch Autorinnen ein, die sich ebenfalls ausführlich den gewalttätigen Frauenfiguren widmen und durchaus eigenständige Strategien um Umgang mit ihnen entwickeln.
Abstract
The dissertation shows the different orchestration strategies regarding female violent criminals and their acts of force in German literature of the 19th and 20th century.First of all the categories ‘violence and ‘gender are defined and embedded into the current academic context. Especially Simone de Beauvoirs concept of the female as ‘Other turns out to be generative for the analysis of female violent criminals in literature.The following overview shows the development of gender categories in the 19th century as well as the evolution of discourses on female delinquency. This summary reveals a surprising consistency relating to arguments about the pathologization of the potential of female aggression. The latter being used to support the myth of the peaceable woman until very recently.The following chapter considers the theoretical requirements for the literary and artistic representations of female violent crimes; before shifting the focus onto the literary analysis. Different adaptions of amazons, of Klytemnestra, Judith and Charlotte Corday as well as of female poisoners and serial killers will be taken into consideration. The concluding chapter summarizes the findings from the analysis of the literary texts with an emphasis on the representation of female violent criminals as well as violent crime itself. In addition, the focus will lie explicitly on representations of female violent criminals by female authors, who have devoted their work to violent female characters. These authors have by all means developed self-contained strategies in dealing with those figures.
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