Da sich bei Beteiligungsinvestitionen diejenigen Faktoren, die die Entscheidung zu investieren maßgeblich beeinflussen, - wie beispielsweise Renditen oder Steuersätze - ändern können, untersuchen wir in diesem Beitrag die Risikoempfindlichkeit des Abgeltungssteuersystems. Wir analysieren, wie empfindlich die Vorteilhaftigkeit einer Beteiligungsinvestition auf die Abgeltungssteuer reagiert, wenn sich bestimmte Umweltzustände ändern. Unter Rückgriff auf ein Dividendenwachstumsmodell konzentrieren wir uns im besonderem Maße auf die Wirkungen der Veräußerungsgewinnbesteuerung,die im Abgeltungssteuersystem durch die vollumfängliche Steuerbarkeit große Bedeutung erlangt hat. Eine Sensitivitätsanalyse dient dazu, die Robustheit der Ergebnisse für verschiedene Umweltzustände zu überprüfen. Der Frage nach dem Einfluss unsicherer Umweltzustände gehen wir im Rahmen einer MonteCarlo-Simulation der internen Rendite und der Steuersätze nach. Es zeigt sich, dass das zum Vergleich herangezogene Anrechnungsverfahren den Investitionsbarwert bei Unsicherheit stärker verzerrt als das Abgeltungssteuersystem. Die höhere Risikoempfindlichkeit besteht auch dann, wenn man neben einer Nachbildung des in Deutschlandfrüher anwendbaren Anrechnungssystems und des aktuell gültigen Abgeltungssteuersystems, die jeweiligen Steuersätze so wählt, dass im Erwartungswert identische Steuerbelastungen für beide Systeme modelliert werden.