In der Adoleszenz sehen sich heranwachsende Jugendliche mit vielfältigen emotionalen und sozialen Entwicklungsaufgaben konfrontiert. Neben der Familie und der Peergroup stellt insbesondere das Bezugssystem der Schule einen bedeutsamen Referenzrahmen bei der Bewältigung jener entwicklungsbezogenen Herausforderungen dar. Lehrkräften kommt dabei die Aufgabe zu, eine möglichst selbstständige und eigenverantwortliche Bewältigung der individuellen Entwicklungsaufgaben ermöglichen. Das pädagogische Handeln der Lehrkraft zeichnet sich in diesem Zusammenhang weniger durch direktive Instruktionen, sondern vielmehr durch prozessbegleitende Unterstützungsmaßnahmen aus - frei nach dem Leitspruch: Unterstütze mich dabei, selbst neue Lösungen zu finden (vgl. König & Vollmer, 2012, S.16). Um jenem pädagogischen Anspruch gerecht werden zu können, wurde auf Grundlage eines in der pädagogischen Praxis bewährten Coaching-Ansatzes („Coaching mit Schülerinnen und Schülern nach dem GROW-Modell“, Wiethoff & Stolcis, 2018) das Konzept der Entwicklungszielgespräche für die Jahrgänge 7 und 8 entwickelt. Zielsetzung der Entwicklungszielgespräche ist es, eine individuelle Problemlage herauszuarbeiten, zu welcher in einem schülerzentrierten Format Handlungs- und Lösungsstrategien entwickelt, angewandt und abschließend bewertet werden. Das vorliegende Handbuch stellt den konzeptionellen und inhaltlichen Orientierungsrahmen für die Durchführung der Entwicklungszielgespräche dar. Für jede Phase (G-R-O-W) liegt ein übersichtsartiger Handlungsleitfaden vor, welcher das jeweilige Ziel, die methodische Herangehensweise, konkrete mündliche Instruktionen sowie das erforderliche Moderationsmaterial umfasst.