Bibliographic Metadata
Bibliographic Metadata
- TitleEffekt einer community-basierten Lebensstilintervention auf die Verbesserung gesundheitsökonomischer Parameter in der Primär- und Sekundärprävention von lebensstilabhängigen Erkrankungen in ländlichen Populationen / von Ragna-Marie Weber; 1. Gutachterin: Prof. Dr. Anette Buyken (Universität Paderborn), 2. Gutachterin: Prof. Dr. Heike Englert (FH Münster)
- Author
- Degree supervisor
- Published
- Description1 Online-Ressource (XI, 115 Seiten) Diagramme
- Institutional NoteUniversität Paderborn, Dissertation, 2025
- AnnotationTag der Verteidigung: 26.06.2025
- Defended on2025-06-26
- LanguageGerman
- Document TypesDissertation (PhD)
- Keywords (GND)
- URN
- DOI
Links
- Social MediaShare
- Reference
- IIIF
Files
Classification
Zusammenfassung
Nicht-übertragbare Erkrankungen stellen sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene eine große Herausforderung dar, da sie mit erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen für die Betroffenen sowie mit hohen Kosten für die Gesundheitssysteme verbunden sind. Daher sind kosteneffektive Maßnahmen zur Prävention und Behandlung dieser Erkrankungen erforderlich, um die Gesundheit und die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Bevölkerung zu verbessern und die Gesundheitssysteme zu entlasten. Da ein ungünstiger Lebensstil die Entwicklung von nichtübertragbaren Erkrankungen begünstigt, weisen lebensstilverändernde Interventionen ein beträchtliches Präventions- und Therapiepotenzial auf, das bisher jedoch nicht ausreichend ausgeschöpft wird. Vor diesem Hintergrund zielt die vorliegende Arbeit auf die Untersuchung der Wirksamkeit des communitybasierten Lebensstilprogramms „Healthy Lifestyle Community Program“ (HLCP-2) auf gesundheitsökonomische Parameter ab. In diesem Zusammenhang wurden 1.) die Einnahme und die damit verbundenen Kosten ausgewählter Medikamente zur Behandlung von nicht-übertragbaren Erkrankungen, 2.) die Kosten im Rahmen einer gesundheitsökonomischen Evaluation sowie 3.) die gesundheitsbezogene Lebensqualität analysiert. Die Studiendaten wurden im Rahmen von einer kontrollierten, nicht-randomisierten Interventionsstudie zur Verbesserung des Risikoprofils für nicht-übertragbare Erkrankungen erhoben. Eingeschlossen wurden insgesamt 187 erwachsene Personen, die entweder der Interventionsgruppe (n = 112) oder der Kontrollgruppe (n = 75) zugeordnet wurden. Über einen Zeitraum von 24 Monaten wurden zu sechs Messzeitpunkten (Baseline und nach zehn Wochen sowie sechs, 12, 18 und 24 Monaten; t0-t5) umfangreiche gesundheitsökonomische Parameter mithilfe von Fragebögen erhoben. Die Interventionsgruppe erhielt eine Lebensstilintervention, die sich aus einer zehnwöchigen Intensivphase mit zwei individuellen Gesundheitscoachings, einer thematisch aufeinander aufbauenden Seminarreihe und ergänzenden Workshops zusammensetzte. Die vier Schwerpunktthemen umfassten eine gesunde pflanzenbasierte Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, Stressbewältigung sowie soziale Unterstützung durch die Gemeinschaft. Im Anschluss erfolgte eine 22-monatige Follow-Up-Phase mit monatlichen Treffen zur Auffrischung der Inhalte. Die Kontrollgruppe erhielt keine Intervention. Die deskriptive Auswertung der Einnahme von antidiabetischen, antihypertensiven und lipidsenkenden Medikamenten ergab eine leichte Abnahme im Vergleich zum Baseline-Zeitpunkt in der Interventionsgruppe, während in der Kontrollgruppe ein kontinuierlicher Anstieg zu beobachten war. Die statistische Analyse ergab, dass die Medikamentenkosten in der Interventionsgruppe zu den letzten vier Messzeitpunkten (t2-t5) im Vergleich zum Ausgangszeitpunkt (t0) signifikant stärker als in der Kontrollgruppe reduziert werden konnten. Die gesundheitsökonomische Evaluation zeigte einen signifikanten Intergruppenunterschied in Bezug auf die Gesamtkosten nach zehn Wochen (t1) sowie sechs Monaten (t2) im Baseline-Vergleich (t0). Die direkten Kosten konnten in der Interventionsgruppe ebenfalls nach zehn Wochen (t1), 6 Monaten (t2) sowie 12 Monaten (t3) und die indirekten Kosten nach zehn Wochen (t1) und sechs Monaten (t2) im Vergleich zum Ausgangszeitpunkt (t0) signifikant stärker gesenkt werden als in der Kontrollgruppe. Auch die Untersuchung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität konnte einen positiven Effekt des HLCP-2 aufzeigen, indem die berichteten Probleme in verschiedenen Gesundheitsdimensionen in der Interventionsgruppe im Studienverlauf abnahmen. Zudem stieg der EQ-VAS, eine visuelle Analogskala zur Bewertung des aktuellen Gesundheitszustandes, in der Interventionsgruppe zu allen Messzeitpunkten (t1-t5) im Vergleich zur Baseline (t0) signifikant stärker an als in der Kontrollgruppe. Die dritte Messgröße der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, der EQ-5D-Index, zeigte eine tendenzielle Verbesserung Interventionsgruppe, die jedoch nicht signifikant stärker ausgeprägt war als in der Kontrollgruppe. Insgesamt konnte das Lebensstilinterventionprogramm HLCP-2 den Großteil der gesundheitsökonomischen Parameter moderat verbessern und insbesondere einem häufig altersbedingten Anstieg der Kostenfaktoren sowie einer Verschlechterung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität entgegenwirken. Zukünftig sollten groß angelegte gesundheitsökonomische Evaluationen von Lebensstilinterventionen durchgeführt werden, um die Aufmerksamkeit der Entscheidungsträgerinnen und -träger in der Politik und im Gesundheitssystem auf das Potenzial dieser Maßnahmen zur Prävention und Behandlung von NCDs sowie die damit einhergehenden Effekte auf die gesundheitsökonomischen Kosten und die gesundheitsbezogene Lebensqualität zu lenken.
Abstract
Non-communicable diseases pose a major challenge at both individual and societal level, as they are associated with considerable health restrictions for those affected and high costs for healthcare systems. Therefore, cost-effective measures to prevent and treat these diseases are needed to improve the health and quality of life of the population and relieve the burden on healthcare systems. Since an unhealthy lifestyle favors the development of non-communicable diseases, lifestyle interventions have considerable preventive and therapeutic potential, which has not yet been sufficiently exploited. Against this background, the present study aims to investigate the impact of the community-based lifestyle program “Healthy Lifestyle Community Program” (HLCP-2) on health economic parameters. In this context, 1) the intake and associated costs of selected medications for the treatment of noncommunicable diseases, 2) the costs were analyzed within the framework of a health economic evaluation and 3) the health-related quality of life. Data stem from a controlled, non-randomized intervention study to improve the risk profile for noncommunicable diseases. A total of 187 adults were included, who were assigned to either the intervention group (n = 112) or the control group (n = 75). Over a period of 24 months, detailed health economic parameters were collected at six measurement points (baseline and after ten weeks as well as six, 12, 18 and 24 months; t0-t5) using questionnaires. The intervention group received a lifestyle intervention consisting of a ten-week intensive phase with two individual health coaching sessions, a series of seminars that thematically built on each other and supplementary workshops. The four key topics included a healthy plant-based diet, regular physical activity, stress management and social support from the community. This was followed by a 22-month follow-up phase with monthly meetings to refresh the content. The control group received no intervention. The descriptive analysis of the intake of antidiabetic, antihypertensive and lipid-lowering medication showed a slight decrease in the intervention group compared to baseline, while a continuous increase was observed in the control group. The statistical analysis showed that medication costs were reduced significantly more in the intervention group than in the control group at the last four measurement points (t2-t5) compared to the baseline point (t0). The health economic evaluation showed a significant intergroup difference in terms of total costs after ten weeks (t1) and six months (t2) in the baseline comparison. The direct costs were reduced significantly more in the intervention group than in thecontrol group after ten weeks (t1), six months (t2) and 12 months (t3) and the indirect costs after ten weeks (t1) and six months (t2) compared to the baseline (t0). The analysis of health-related quality of life also showed a positive effect of the HLCP-2, as the reported problems in various health dimensions decreased in the intervention group over the course of the study. In addition, the EQ-VAS, a visual analog scale for assessing the current state of health, increased significantly more in the intervention group than in the control group at all measurement times (t1-t5) compared to the baseline. The third parameter of health-related quality of life, the EQ-5D index, showed a tendency towards improvement in the intervention group, although this was not significantly more pronounced than in the control group. Overall, the HLCP-2 lifestyle intervention program was able to moderately improve the majority of thehealth economic parameters and, in particular, counteract an often age-related increase in cost factors and a deterioration in quality of life. In the future, large-scale health economic evaluations of lifestyle interventions should be carried out in order to draw the attention of decision-makers in politics and the healthcare system to the potential of these measures for the prevention and treatment of NCDs as wellas the effects on costs and health-related quality of life.
Content
Stats
- The PDF-Document has been downloaded 181 times.
License/Rightsstatement

