Die vorliegende Arbeit untersucht, ob bzw. inwiefern die mikroökonomische Theorie geeignet ist, das beobachtbare Verhalten von Individuen in als kompetitiv geltenden Umfeldern zu erklären. Auf Basis eigens erhobener Daten aus dem (professionellen) Sport einerseits und einer in zahlreichen Ländern ausgestrahlten Fernseh-Quizshow andererseits werden insbesondere zwei Forschungsfragen adressiert. Im ersten Teil der Arbeit wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss die individuelle Leistung auf die persönliche Karriereentwicklung hat (bzw. ob es andere Faktoren gibt, die den persönlichen Erfolg positiv oder negativ beeinflussen). Hier zeigen die deskriptiven Ergebnisse und ökonometrischen Analysen u.a., dass die Karrieredauer professioneller Skispringer nicht nur von deren individueller Leistung, sondern auch von vergangenen Erfolgen sowie der Nationalität eines jeden Athleten determiniert wird. Letzteres ist dadurch zu erklären, dass der Wettbewerbsdruck, der sich in den verschiedenen Nationalverbänden mitunter sehr stark unterscheidet, einen erheblichen Einfluss auf die individuelle Nominierungswahrscheinlichkeit hat. Weiterhin zeigt sich, dass die Karriereentwicklung von Fußball-Bundesligaschiedsrichtern zwar maßgeblich von der langfristigen Performance bestimmt wird, jedoch kurzfristige, außerordentlich gute (schlechte) Leistungen ausweislich der Modellschätzungen keinerlei Einfluss auf die nachfolgende Nominierung haben. Im zweiten Teil der Arbeit geht es um die Frage, inwieweit sich die beobachtbaren Unterschiede im Verhalten von Männern und Frauen mit Unterschieden beispielsweise in den Risikopräferenzen, den Anreizstrukturen und/oder den Sozialisationsbedingungen erklären lassen. Zu diesem Zweck wird das Verhalten hochgradig selbstselektierter Individuen in unterschiedlichen Wettbewerbssituationen beobachtet und analysiert.
Titelaufnahme
- TitelThe economics of individual behavior in competitive environments : empirical evidence from real-life tournaments
- Autor
- Prüfer
- Erschienen
- HochschulschriftPaderborn, Univ., Diss., 2014
- AnmerkungTag der Verteidigung: 01.10.2014
- Verteidigung2014-10-01
- SpracheEnglisch
- DokumenttypDissertation
- URN
- Social MediaShare
- Nachweis
- IIIF
The present thesis examines if and to what extent microeconomic theory can explain the observable behavior of individuals in competitive environments. On the basis of self-compiled datasets from (professional) sports competitions as well as a widely broadcasted TV quiz-show two research questions are primarily addressed. In the first part of this thesis I aim to answer the question which impact the individual performance has on personal career development (and whether there are other factors which might influence individual success in a positive or negative way). The descriptive results and econometric analyses suggest that, among others, the career duration of professional ski jumpers is not solely determined by their individual performance, but also depends on former achievements and each athletes nationality. The latter can be explained by the fact that the competitive pressure which sometimes varies dramatically across the different national federations has a significant impact on individual nomination probabilities. Moreover, it can be shown that the career success of German football referees is heavily impacted by their long-term performance. However, neither exceptionally good nor very poor performances in the short term have an impact on a referees subsequent nomination. In the second part of this thesis I examine to what extent the observable behavioral differences of men and women can be explained by e.g. differences in risk preferences, incentive structures and/or socialization conditions. For this purpose, I observe and analyze the behavior of highly self-selected individuals in different competitive environments.
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